Samstag, 19. Dezember 2015

Zusammen mit Jacqueline Badran gegen Playboys

Es war 23.03 Uhr. Ich schrieb an meiner 20. heilsame
n Packungsbeilage zur Sennen-Ballade. Der Alltag einer Sennen-Familie im Toggenburg. Noch nichts gegessen. Die Menschen - diesmal ein Dachdecker, Bodenlegger und Heilpädagoge aus Basel - fütterten mich dafür geistig mit visionären Zutaten: Neuzeitliche Wärme statt neuzeitliche Kälte, sensibles Chaos statt preussische Ordnung, was die Aussenbestuhlung betrifft oder für die Altstadt bräuchte es ein Amt für lebendige Denkmäler statt Denkmalpflege für nicht kranke Häuser oder was genau Ränkespiele sind war ein weiteres Thema.

Standortförderung auf Chinesisch. Aber richtig.
Nachdem war ich hungrig. Ich verliess den Laden ging die Gasse hoch und sah den neuen chinesischen Pächter vor seiner abgedunkelten, hypermodernen Sushibar der Rathausgasse 57 am rauchen. Im einfachsten deutsch, zu dem leider 97% der Leute es zu sprechen leider unfähig sind, fragte ich ihn, ob er noch was über die Gasse mitgeben kann. Er sagte: "Komme rein". Und da war ich nun zum ersten Mal in diesem Lokal, gegen das ich mich lange gewehrt habe, es einmal zu betreten. Nämlich das mit Luxusschuhschachteln (Wohnungen) ausgehöhlte Haus, das vor drei Jahren die luzernische Immobilieninvestmentfirma Glandon Apartments GmbH mit Playboy Bastiaan Don für ca. 2,5-3 Mio. aufgekauft und zu Business Apartments und einer neuzeitlichen Sushibar umgewandelt hatte. Die Aargauer Studi-WG, oder die Walliser Kollektivunterkunft, die visionären Neger, die jungen Asiaten und Latinos und ein echter Berner Stadtführer wurde vertrieben. Oder besser gesagt. Das Schreckgespenst der neoliberalen Hetzer, angeführt von meinem Namensvetter aus Luzern hat einmal mehr gewütet.

Partei für den Chinesen ergreifen
Nach dem Thema "Essen und Gesundheit" lenkte ich das Gespräch - er hat mich inzwischen schon in seine Küche reingelassen -  zu seinem Geschäftsgang. Erst mal vorweg. Er kann natürlich die exorbitant hohen Miet- und Einrichtungszinsen von 8000.- nicht bezahlen. Noch lange, lange, lange nicht. Sein Vater und der Bruder aus China und Südkorea werden ihm für die nächsten 10 Jahre die Miete mitfinanzieren. Er hat ein 14 Stunden Tag und hat Pakbussenrechnungen in der Höhe von 400 Franken in den ersten 3 Monaten gesammelt. Seine Frau ist schwer krank, für seine Kinder hat er praktisch keine Zeit, die Berner wollen bei ihm mehr trinken als essen. Ein lieber Mensch, wenn man die Kompetenz mitbringt, ihm zu begegnen. Unterstützen wir ihn. So auch das neue Personal vom Pyri. 

Partei für die Nicht-Wähler ergreifen
Doch die Berner Partei ergreift in ihrer Altstadt nicht die Partei für zu hoch angesetzte Mietzinsen, wo man spekuliert, es liesse sich dann schon noch jemand finden, der den Mietzins wegen eines reichen Familienmitglieds, wegen der IV-Kasse oder wegen einer anderen Quersubventionierung finanzieren wird. Dagegen kämpfe ich. Zusammen mit der fortschrittlichsten Politikerin, die ich nicht nur respektiere, sondern auch anerkenne, nämlich jemanden, dem "Stöffeli" Blocher die Stirn bieten kann und ich am Dienstag durch eine göttliche Vorsehung kennenlernen durfte. Nämlich Jacqueline Badran.

Engel Gabriel = Engel Djibril = Tschibril
Das Bauchgefühl sagte mir. "Folge der Einladung deiner Kundin Gabriele, gehe in die Gassenküche "La Prärie" essen, gehe dann in den benachbarten Plattenladen eine CD kaufen, fahre dann mit dem Velo durch die Bundesgasse zum Bundeshaus und halte vor der Türe. Es werden drei Menschen draussen stehen. Eine von denen wird Jacqueline Badran, rauchend natürlich. Die einzige SP-Frau, die auch rechtskonservative Frauen und Männer zu schätzen wissen, eine Frau die mit den richtigen Waffen kämpft und sich für die Erhaltung der Lex Koller eingesetzt hat. Die Lex Koller ist ein Bundesgesetz, das die Beschränkung des Erwerbes von Grundstücken durch Personen aus dem Ausland vorsieht. 

Partei für die Nachkommen von Bruder Klaus ergreifen
Doch wer hat dieses inzwischen mehrmals abgeänderte Bundesgesetz eingeführt? Natürlich ein Innerschweizer. Der erste Urschweizer, der es in den Bundesrat geschafft hatte. Ludwig von Moos (Bundesrat von 1959-1971), dessen heiligen Urahne Bruder Klaus mich mit ihm auch noch verbindet. Doch wer hat mir von diesem Bundesrat erzählt: Das Internet? Nein! Eine lesbische Landstreicherin, der ich nach einer Podiumsdiskussion im Progr über Kulturpolitik im Café Pyrenées begegnet bin.. Lieber Leser, ihr seht, was für Türen sich im Leben alles öffnen können, wenn wir fähig sind, einander zu begegnen. Deshalb ist mein Leitthema für die Wahlkampagne. Ich mache Bern zur Begegnungsstadt. Wer hat mir das eingeflüstert? Mein Lieblingsmensch: Bildhauer Eugen Renggli (92) aus Lucelle. Er begleitet (resp. mit zunehmenden Alter: mehr begegnet) seit über 60 Jahren einsame Mitmenschen in Altersheimen der ganzen Schweiz und hat wie ich in der Adventszeit ein Buch geschrieben. Doch er ohne Satzzeichen. Ein Buch über Kunst und Aphorismen.

In Zürich kennen Sie Vagabunten nur aus Filmen
UND Heilig ist bei Ihnen von den vereinigten Staaten verunreinigt worden: HOLLY SHIT.
Was "Landstreicher" und andere "Herumstreifende" bei Bürgern und Bauern alles auslösen können, zeigt auch meine "Doktors seltsame Ehren-Dissertation Kapitel 5 Gadjo Dilo, Kapitel 12 Das Fräulein, Kapitel 13 Bäckerei Zürrer, Kapitel 16 Sans toi ni loi, Kapitel 17 Gernstls Reisen, Kapitel 18 E Nachtlang Füürland, Kapitel 19 Das Gefrorene Herz, Kapitel 21, Kapitel 22, Kapitel 23 und Kapitel 24 folgen...


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen